Mut, etwas zu beginnen…

„Wer nicht den Mut hat, unzulänglich etwas zu beginnen, wird perfekt alles liegen lassen.“ (Y. Rebmann und E. Walder)
Am 5. April 2018 wurde der Gesellschaftervertrag der NaturRaumSchule gUG (hb) unterschrieben. Dieses Datum steht in meinem Kalender und hat für mich eine große Bedeutung.
Im Dezember 2016 wurde das erste mal die Idee ausgesprochen, eine Schule zu gründen.
Seit dem 30.07.2021 haben wir die Genehmigung zum Betrieb der Grundschule.
Am 2.August 2021 war der erste Schultag.
Jetzt sind gerade die ersten Osterferien.
Von der Idee bis heute sind über 5 Jahre vergangen. Es war und ist nicht alles rosarot und wunderschön und ohne Hindernisse.
Es gab und gibt einige Kritiker und Menschen, die uns Steine in den Weg legen.
Es ist nicht immer einfach und Zweifel liegen in der Luft…
Doch, ich habe viel gelernt in diesen Jahren, eine Erkenntnis ist folgende: Wer nur fordert, zweifelt und selbst keine Verantwortung übernimmt, darf JETZT lernen, seinen Beitrag dazu zu leisten, so dass es für alle schön wird.
Ich selbst fordere auch, ich zweifel auch und ich leiste meinen Beitrag. Ich lerne gerade jetzt für mich zu sorgen, meine Zweifel anzuschauen, meine Forderungen zu überdenken, die Steine aus dem Weg zu räumen und wieder neue Kraft zu sammeln.
Und ich bin stolz auf mich, dass ich den Arsch in der Hose hatte, entschuldigung… dass ich den Mut, das Vertrauen und die Zuversicht hatte, das alles mit zu machen und diesen Weg zu gehen.
Veränderungen dürfen sein. Ein Konzept auf dem Papier ist bunt und schön und blumig. Ein Schulalltag kann auch bunt und schön und blumig sein, kann aber auch voller Konflikte und Mißverständnisse stecken.
Die Realität stellt uns vor Herausforderungen, die wir annehmen und integrieren. Ein Konzept ist ein Arbeitspapier, welches durch Menschen Leben erhält. Ein Konzept darf auch Veränderungen erfahren.
Menschen, die selbst eine freie Schule gegründet haben, bestätigen mir immer wieder, dass es eine ganze Zeit lang dauert, bis sich alles festigt. Eine davon sprach von 4 Jahren, die intensiv waren und erst dann war das Gefühl von „so darf es bleiben“ da. 4 Jahre Schulbetrieb!!
Bis zu diesem Punkt gab es viele Höhen und Tiefen, Lob und Kritik, Gespräche und Nichtgesagtes, Vorwürfe und Infragestellungen, …
Eins ist wichtig: auch wir sind Menschen und machen Fehler. Auch wir dürfen unser Konzept verändern. Immer zum Wohle Aller. Und trotzdem bleiben wir uns und unserer Vision treu und stehen dafür ein.
Manchmal mag es schwammig sein und neblig wirken, manchmal wissen auch wir nicht, wie es weiter geht. Aber es geht weiter.
Im Moment sind Osterferien. Wir und unsere PädagogInnen machen Pause, tanken Kraft und treffen uns dann zu einer Brainstorming- Teamsitzung, bevor die Schule wieder los geht. Wir verankern, was wir wollen und lassen vor allem los, was wir nicht wollen. Wir sprechen uns gegenseitig Mut zu und sagen uns auch, was wir scheiße finden.
All das sind wir, all das leben wir. All das darf sein und gehört dazu.
Wir haben wenigstens unzulänglich begonnen, statt perfekt alles liegen zu lassen.